Hintergrund und Ziele Neuromuskuläre Defizite in Folge physiologischer Alterung, Multimorbidität und Inaktivität stellen die häufigste Ursache für Stürze, Immobilität und den damit verbundenen persönlichen und gesellschaftlichen Konsequenzen dar.
Im Rahmen des Projektes vitaliSHOE soll ein Monitoring- und Trainings-System entwickelt werden, das durch frühzeitige Problemerkennung, Balance- und Aktivitäts-Training und Intervention eine Pflegbedürftigkeit wenn nicht verhindern, so doch zeitlich hinausschieben kann, und somit einen Beitrag zum längeren, eigenständigen Leben und aktiven Altern, worauf gerade im benefit Programmziel ein Hauptaugenmerk gelegt wird, bietet.
Durch die Erfassung und Interpretation von spezifischen Bewegungsparametern von Senioren mit einem instrumentierten Schuh – direkt am Fuß – und einer Weiterverarbeitung und visuellem Feedback auf einer entsprechenden seniorengerechten Benutzerschnittstelle, soll einerseits eine Langzeit-Einschätzung und Trenderfassung des Gesundheits- und Aktivitätszustandes, und andererseits eine gezielte und professionell unterstützte Steigerung des Aktivitätslevels des Benutzers, mit allen damit verbundenen Vorteilen, realisiert werden werden.
Die prototypische Entwicklung eines „smart textiles“ – einem instrumentierten Schuh – stellt in diesem Zusammenhang ein technologisches Hauptziel dar. Mit Hilfe eines Sensor-Netzwerkes und eines im Schuh integrierten Embedded Systems, sollen durch Verwendung aktueller Methoden der Sensorsignal-Fusion und Datenabstrahierung charakteristische Bewegungsparameter extrahiert werden.
Die so gewonnenen Bewegungsdaten werden an einer Basisstation weiterinterpretiert und für die visuelle Präsentation an der seniorengerechten Benutzerschnittstelle aufbereitet. An der graphischen Benutzerschnittstelle werden die Daten entweder als Real-Time Feedback zu Trainingszwecken oder als Trend- und Beratungsdaten dargestellt, die eine langfristige Zustands-Einschätzung erlauben. Zusätzlich sollen die Daten auch noch Experten und Pflegenden über eine Client-Server-Verbindung zur Verfügung stehen.
Um die Bedürfnisse und Wünsche der Endanwender zu erfassen und einzuarbeiten, wird im Sinne einer iterativen, Benutzer-zentrierten Entwicklung von Beginn an eine Einbindung von potentiellen Benutzern – älteren Menschen, Pflegepersonal und medizinischen Experten – angestrebt. Dieses sich über die gesamte Entwicklungszeit ziehende User-Involvement hat am Ende des Projektes ein sehr marktnahes Prototypensystem zum Ziel, das nach einer relativ kurzen Implementierungsphase für den Markt umsetzbar ist.